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Sonntag, 29. April 2012

Ich wünschte ich wäre eine Uhr

Zarte Berührungen und warme Küsse. Haut an Haut, Mund an Mund. Licht dringt ein, die Augen gehen auf und dann war alles nur ein Traum. Leichte Traurigkeit überkommt mich. Ich vermisse ihn sehr und er mich auch, das weiß ich. Er sagt es mir jeden Tag. Augenblicke, in denen wir bei Sandstürmen und Gewitter in aller Eile die Strandmuschel auseinander reißen wünsche ich mir in diesem Moment herbei. Einfach beieinander sein, ohne Verpflichtungen. Einfach sein, zusammen, nicht allein. Von Anfang an wusste ich worauf ich mich einlasse. 900 Kilometer trennen uns zurzeit. 900 zu viel, die uns beiden das Leben schwer machen. Aber ich bin glücklich. Der Moment, in dem man sich am Flughafen in die Arme springt, das Herz wummernd. Die Vorfreude auf die nächsten Tage, Strandspaziergänge mit zwischen unseren Füßen durchrieselndem Sand, stundenlanges Schauen unserer Lieblingssendung und das unendliche Festhalten aneinander. Ich liebe es für dich zu kochen, du liebst Fleisch und brauchst es jeden Tag. Etwas unglücklich warst du als ich dir sagte, dass ich keins esse. Scham und ein unwohles Gefühl kommt über mich, wenn ich daran denke, was ich dir eigentlich antue. Was ich mir antue. Etwas egoistisch fühle ich mich. 2 Jahre lang trage ich diese Last schon mit mir rum. Gewundert hast du dich, wenn ich nichts aß, nur trank. Vor Hunger sterbend lehnte ich jeden Bissen ab und ich sah dir an, dass du dir unsicher warst. Immer noch kann ich nicht darüber sprechen, will ich nicht darüber sprechen. Du würdest dich Sorgen, sehr sogar. Es bleibt mein Geheimnis. Vielleicht teile ich es irgendwann mal mit jemanden. Ich hoffe, dass es niemals dazu kommt. Hilfe will ich nicht, vielleicht später einmal und doch wünsche ich mir, es wäre niemals so weit gekommen. Was Genuss ist weiß ich nicht mehr. Ich kann nur noch deine Berührungen genießen. Ich mag körperliche Nähe eigentlich gar nicht. Nur meinen Bruder und dich lasse ich näher an mich ran. Alle anderen bekommen vielleicht eine flüchtige Umarmung. Vielleicht habe ich ein Problem? Ich bin wohl das Problem. Oder doch nicht? Diese Zweifel machen mich kaputt. Bestätigung bekomme ich zurzeit nur durchs Abnehmen. Nur da tut sich was, ansonsten totaler Stillstand. Unendlicher Stillstand macht sich breit und Trauer, dass du nicht da sein kannst.

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